Was ist eine Bienenbeute?

Möglicherweise kennen Sie diesen Begriff nicht, denn er entstammt dem Fachjargon der Imker. Eine Bienenbeute hat nichts damit zu tun, dass Bienen Beute machen – wobei die Herleitung gar nicht so falsch wäre.

Denn die Beute von Bienen sind ja Pollen und Nektar. „Bienenbeute“ ist der Name für das Behältnis, in dem Bienen „wohnen“ oder besser sich ansiedeln, leben und arbeiten. Wobei Bienenbeute das Behältnis ohne die Bewohner meint. Eine bewohnte Bienenbeute wird Bienenstock genannt.

Wofür braucht der Imker eine Bienenbeute?

Da der Imker Honig herstellen will, braucht er ein Bienenvolk, das Honig produziert. Das Bienenvolk braucht einen Ort, an dem es sich niederlassen kann. Den findet es in der Bienenbeute. Das Bienenvolk lässt sich in der Bienenbeute nieder und beginnt mit der Arbeit.

Bienenbeute

Die Arbeit des Bienenvolks besteht darin, zunächst Bienenwachs zu produzieren und damit Waben zu bauen, in denen Pollen und Nektar gesammelt werden und der Nachwuchs groß gezogen wird.

Neben der Bienenbeute braucht der Imker dann noch eine Honigschleuder, um den Honig aus den Waben zu lösen.

Also sind Bienenbeute und Honigschleuder seine wichtigsten Arbeitswerkzeuge – und natürlich ein Bienenvolk, das Waben und Honig produziert.

Welche Honigsorten dabei herauskommen, hängt davon ab, in welcher Gegend (zum Beispiel Wald oder Wiese) und zu welcher Jahreszeit die Bienen Pollen und Nektar gesammelt haben.

Wie ist eine Bienenbeute aufgebaut?

Weit verbreitet ist die sogenannte Magazinbeute. Diese Bienenbeute besteht aus Holzkisten oder Kunststoffkisten. Die Kisten werden aufeinander getürmt. In der Imker Fachsprache bezeichnet man diesen Aufbau als „Zarge“.

Zargen sind dazu da, dass der Imker Holzrahmen in sie hängt. Diese Holzrahmen werden von den Bienen dann dazu benutzt, um Waben zu bauen.

Bienenbeute mit Zargen

Neben den Zargen hat die Magazinbeute auch einen Boden und einen Deckel. Im Boden der Bienenbeute ist das Einflugloch, das in der Regel schlitzförmig ist.

Damit die Bienenbehausung auch gut vor Witterungseinflüssen geschützt ist, wird der Deckel der Bienenbeute meist noch zusätzlich abgedeckt. Oft verfügen Magazinbeuten auch noch über eine Bodenschublade.

Die Bodenschublade bietet dem Imker die Möglichkeit, eine Bienenkrankheit, die die durch die Varroamilbe ausgelöst wird, frühzeitig zu erkennen.

Denn bei einem Befall durch die Varroamilbe, würden diese sich in der Bodenschublade ansammeln.

Wie sieht es im Inneren einer Magazinbeute aus?

Es gibt zwei große Bereiche in einer Bienenbeute: den Brutraum und den Honigraum. Der Honigraum liegt über dem Brutraum. Damit die Königin nicht damit anfängt, den Honigraum zu bebrüten, kann man den Honigraum vom Brutraum abtrennen. Dazu benutzt der Imker ein sogenanntes „Königinnengitter“. Und damit auch nur die Königin ausgesperrt wird, sind die Löcher in diesem Königinnengitter so klein, dass die Königin nicht hindurch passt, sehr wohl aber die anderen Bienen.

Was für unterschiedliche Arten von Bienenbeuten gibt es?

Langstrothbeuten

Diese Bienenbeute ist nach einem wichtigen Imker benannt, der im Jahr 1851 entdeckt hat, wie der optimale Abstand von Waben und Beutewand sein soll.

Die Maßeinheit dazu nennt man „Bienenabstand“.

Der Bienenabstand bezeichnet also die optimale Distanz im Bienenstock, in der Bienen weder Bienenwachs verbauen – dann wäre der Abstand zu groß – oder mit Kittharz abdichten – dann wäre der Abstand zu klein.

Der Name dieses Imkers ist Lorenzo Langstroth. Im Jahr 1853 hat er erstmalig die von ihm entwickelte Bienenbeute vorgestellt.

Und auch heute noch ist seine Bienenbeute ein Vorbild für viele Imker.

Dadantbeuten

Dieses Beutesystem ist im 19. Jahrhundert entwickelt worden – und zwar von Charles Dadant. Die Besonderheit der Dadantbeute ist, dass die Brutwabe die doppelte Größe der Honigwabe hat. Dadantbeuten sind besonders gut geeignet für die sogenannten Buckfastbienen. Und Imker, die mit diesen Bienenvölkern arbeiten, benutzen die Dadantbeuten auch heute noch.

Hinterbehandlungsbeuten

Eine Hinterbehandlungsbeute müssen Sie sich wie einen Schrank vorstellen, durch dessen Rückseite der Imker Zugriff auf sein Bienenvolk hat. Hinterbehandlungsbeuten sind genauso wie Bienenhäuser feststehend.

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Der Nachteil davon ist, dass Hinterbehandlungsbeuten nicht so leicht umgestellt werden können.

Ihr Vorteil ist, dass alle Etagen frei zugänglich sind. Für den Imker bedeutet das aber im Vergleich zu einer Magazinbeute mehr Arbeit bei der Honigernte.

Denn er kann die Waben nicht in kompletten Zargen aus der Beute nehmen.

Das muss er bei einer Hinterbehandlungsbeute einzeln machen.

Bienenbeute von Zander

Die Bienenbeute von Zander hat zwei regional unterschiedliche Namen. Im Süden heißt sie Zanderbeute. Im Norden aber wird sie Segeberger Beute genannt. Und es gibt noch einen Unterschied zwischen der Zanderbeute und der Segeberger Beute.

Die Original Segeberger Beute wird aus Styropor hergestellt. Moderne Zanderbeuten werden mit unterschiedlichen Zargenmaßen hergestellt. Ebenso sind die Wabenmaße unterschiedlich. Das bedeutet, dass die Bienenbeute von Zander nicht die empfehlenswerteste Bienenbeute für Anfänger ist.

Imker mit Erfahrung können mit der Bienenbeute von Zander besser umgehen.

Im Handel gibt es die Bienenbeute von Zander mit Hochboden und mit Flachboden.

Eine Zanderbeute mit Hochboden kann zum Beispiel diese Einzelteile haben:

  • ein isolierter Holzdeckel
  • ein Hochboden mit Fluglochkeil und Bodenschieber
  • drei Ganzzargen für 10 Rähmchen Zander
  • Höhe ca. 85 cm, Gewicht ca. 14 kg

Eine Zanderbeute mit Flachboden könnte so aussehen:

• ein isolierter Holzdeckel
• ein Flachboden mit Bodenschieber und Fluglochkeil
• drei Ganzzargen für 10 Rähmchen Zander
• Höhe ca. 82 cm, Gewicht ca. 14 kg

Klotzbeute

Bei uns findet man die Klotzbeute kaum noch, aber im asiatischen Raum wird sie noch benutzt.Als Klotzbeute bezeichnet an einen ausgehöhlten Baumstamm

Lagerbeute

Die Lagerbeute ist hauptsächlich in Afrika zu finden. Afrikanische Imker verwenden oft geflochtene Körbe dazu. Diese Körbe haben eine zylindrische Form und werden in Bäume gehängt. Eine andere Form der Lagerbeute sind Tonröhren.

Horizontalbeute

Auch diese Form der Beute ist bei uns fast nicht zu finden. Bei der Horizontalbeute werden einfach liegende Zylinder aufeinander gestapelt. Als Material verwenden die Imker das Material, das ihnen im jeweiligen Gebiet zur Verfügung steht.

Kann ich eine Bienenbeute selber bauen?

Ja. Aber Sie sollten schon einiges an handwerklichem Geschick mitbringen.

Damit das Bauvorhaben auch gut gelingt, sollten Sie sich zunächst einen Bienenbeute Bauplan machen.

Wenn Sie im Internet nach Verkäufern und Herstellern von Bienenbeuten suchen, finden Sie oft bei den hier angebotenen Modellen schon die ersten Anregungen, wie Sie selbst vorgehen sollten.

Aber, wie schon gesagt, für einen ungeübten Handwerker kann das Projekt schnell zu einer Überforderung werden.

Denn es geht nicht nur darum, irgendwelche Bretter zurecht zu sägen und zu einer Kiste zusammenzunageln.

Einfacher machen Sie es sich, wenn Sie sich einen Bienenbeute Bausatz besorgen.

Gibt es einen Bienenbeute Bausatz?

Bausätze gibt es von unterschiedlichen Anbietern. Auch hier ist das Internet wieder eine sehr gute Möglichkeit für Sie, um sich genau zu informieren und genau den Bausatz zu finden, den Sie dann auch wirklich selber zusammen bauen können.

Bienenbeute mit Zargen

Aber Sie sollten schon einiges an handwerklichem Geschick haben, um an dem Projekt nicht zu scheitern.

So sollten Sie zumindest wissen, was „Spaxschrauben“ sind und wie sie mit Spaxschrauben umgehen müssen.

Einige Anbieter von Bienenbeute Bausätzen empfehlen auch, sich als Anfänger zunächst eine bereits fertig montierte Bienenbeute zu kaufen, anhand der Sie dann besser sehen können, welche Teile wie zusammengebaut werden müssen.

Noch ein Tipp für Neulinge:
Wenn bei den Bausätzen, die Sie sich anschauen von Warm- oder Kaltbau die Rede ist, dann geht es nicht um die Temperatur beim Bauen. Die beiden Bezeichnungen geben Auskunft über die Stellung der Waben zum Flugloch.

  • Bei einem Kaltbau stehen die Waben parallel zum Flugloch.
  • Bei einem Warmbau sind sie quer zum Flugloch angeordnet.

Wo kann ich eine Bienenbeute kaufen?

Eine gute Möglichkeit ist der Fachhandel. Sie können bei Geschäften für Imker Bedarf fündig werden oder direkt bei Herstellern von Bienenbeuten. In solchen Geschäften können Sie sich in der Regel auch gleich fachkundig beraten lassen – was für Neulinge in der Imker-Zunft sicher von Vorteil ist. Sie können sich die einzelnen Bienenbeuten auch ganz genau anschauen.

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Natürlich gibt es auch im Internet ein breites Angebot an Bienenbeuten. Auch hier handelt es sich in der Regel um Geschäfte für Imkerei Bedarf, die nicht nur Bienenbeuten anbieten, sondern alles, was der Imker zur Ausübung seines Berufes oder Hobbys braucht.

Der Vorteil eines Kaufs über das Internet ist, dass Sie sich ganz in Ruhe alle Angebote ansehen können, um dann das auszuwählen, das am besten Ihren Vorstellungen entspricht.

Und falls es ein Fehlkauf war, können Sie das Produkt innerhalb von zwei Wochen wieder an den Händler zurückgeben.

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