Das Bienenvolk

Egal ob Profi oder Hobbyimker, was auf jeden Fall dazugehört ist ein Bienenvolk. Was aber ist zu beachten und wie werden diese kleinen, emsigen Völker gepflegt? Was gehört alles dazu und wie betreuen Sie am besten Ihr eigenes Volk.


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Betreuung eines Bienenvolkes

Wichtig für den Imker ist der sanftmütige Umgang mit seinen Bienenvölkern. Beim Öffnen der Beute setzt man einen Stockmeißel an und nutzt vorsichtig dessen Hebelkraft.

Mit dem Smoker bläst man Rauch auf die Oberträger der Rähmchen.

Man sollte darauf achten, nicht so viel Rauch in die Beute zu blasen, weil das Klima in der Beute zusammenbrechen und auch der Honig den Rauchgeruch annehmen kann.

Bienenvolk

Bienenvolk im Sommer

Im Spätsommer (Beginn des Bienenjahres) betrachtet der Imker den Zustand seiner Bienenvölker. Dabei unterscheidet er zwischen Jungvölker und Wirtschaftsvölker.

Jungvölker sind im Spätsommer schwächer als Wirtschaftsvölker, können aber noch bis September wachsen. Wirtschaftsvölker verlieren bis zum Herbst deutlich an Stärke.

Ein normal starkes Wirtschaftsvolk hat Mitte August etwa 20 000 Bienen und ein gleich viel mit Brutzellen starkes Brutnest.

Die Bienenwesen

Das Bienenvolk im Herbst

Mitte Oktober schrumpft das Brutnest auf 0-5000 Zellen und auch die Bienenzahl geht auf ca. 10 000 Bienen zurück.

Für eine sichere Überwinterung liegt die kritische Grenze bei ca. 5 000 Bienen. Im September engt der Imker seine Bienenvölker ein, indem er die untere Zarge der Beute entfernt und dabei auch alten Wabenbau herausnimmt.

Schwache Wirtschaftsvölker werden aufgelöst oder zusammengeführt.

Wichtig ist auch die Untersuchung des Gemülls (kleine Wachsteilchen, die auf den Boden der Beute fallen). Mit ihr wird der natürlichen Milben(ab)fall ermittelt. Am Gitterboden mit passender Schublade und einer Windel kann die Gemülldiagnose jederzeit ohne Störung des Bienenvolkes durchgeführt werden.

Bei der Auszählung werden alle Milben erfasst. Übersteigt die Anzahl der Varroamilbe (lösen Varroatose aus – gefährlichste Krankheit des Bienenvolkes) einen bestimmten Wert, werden diese mit einer Medizinflasche mit Ameisensäure (es verdunstet) behandelt. Regelmäßige Kontrollen des Gemülls sind notwendig, um die Völker gut über den Winter zu bekommen.

Worauf müssen Sie beim Volk noch achten?

Viel Wert sollte auch auf eine ausreichende Bevorratung gelegt werden. Der Imker stellt dann in eine Leerzarge 2- bis 3-mal von August bis September ca.

10l Zuckerwasser in Eimern bereit. In den Eimern schwimmen Korken, die den Bienen das Herausfliegen erleichtern und sie vor dem Ertrinken schützen.

Die letzte Futtergabe erfolgt so Mitte September.

Dann sollte noch einmal eine Medizinflasche mit Ameisensäure zur Behandlung der Varroamilben im Stock platziert werden.

Nach der Langzeitbehandlung mit Armeisensäure werden die Völker winterfest gemacht. Futtertrog und die Leerzarge werden entnommen.

Auf das Bienenvolk wird eine Folie gelegt und dann kommt ein gut isolierender Deckel drauf.

Am Flugloch wird ein Mäusegitter angebracht, um die Bienen vor Eindringlingen zu schützen. Während des Winterhalbjahres werden auch die bodennah aufgestellten Völker über offenem Gitterboden gehalten, um für eine möglichst lange brutfreie Winterruhe zu sorgen.

Bienenvolk im Winter

Das Bienenvolk im Winter

Im Winter bildet das Bienenvolk eine Wintertraube. Bei kalten Temperaturen rücken die Bienen sehr eng zusammen.

Sie besetzen dann 4-6 Wabengassen, aber nicht auf ihrer vollen Länge.

In den nicht besetzten Wabengassen ist es genauso kalt wie draußen vor dem Flugloch.

Aber keine Angst, das Bienenvolk friert trotzdem nicht, vorausgesetzt es hat genügend Futtervorräte.

Die Bienen verbrennen den Zucker ihres Winterfutters und wandeln ihn in Wärme um. Der Imker darf die nicht besetzten Futterwaben nicht durch Wärmepackungen austauschen.

Durch das Warmhalten wird das Bienenvolk dazu verleitet, früher mit dem Brüten zu beginnen und benötigen noch mehr Futter, als es wahrscheinlich zu Verfügung hat. Während des Winters gehen auch Bienen verloren.

Bei nicht allzu kalten Temperaturen verlassen die sterbenden Bienen den Stock und kehren nicht zurück. Bei Temperaturen unter 0°C sammelt sich der Totenfall im Unterboden an.

Das Überleben eines Bienenvolkes ist vom Standort, von der Witterung, vom Imker und von Krankheiten abhängig.

Das Bienenvolk im Frühjahr

Im März häufen sich meist die Tage, an denen die Bienen einen kurzen Ausflug (Reinigungsflug, Trachtflug) unternehmen können.

Steigen die Temperaturen auf ca. 15°C, nutzt der Imker den Tag für eine gründliche Frühjahrsnachschau. Er überprüft jedes Volk auf seine Stärke und auf die Königin.

Er kontrolliert den Futtervorrat und entfernt die toten Bienen. Die restliche Putzarbeit übernehmen die Bienen.

Das Bienenvolk beginnt zwischen Mitte Februar und Mitte März (bis in den November), je nach Witterung, mit dem Brüten. Bei warmen Temperaturen wird das Brutnest schnell größer.

Auch wenn die Temperaturen zwischendurch wieder sinken, brüten die Bienenvölker trotzdem weiter, um zur Blütezeit von Obst und Wiesen stark zu sein.

Von Anfang April bis Mitte Juni schlüpfen täglich bis zu 1000 Jungbienen

Die Bienen brauchen dann mehr Platz. Zur Zeit der Kirschbaumblüte erweitert der Imker die Beute. Starke Bienenvölker sind dann auch reif für einen Honigraum.

Der wird auf den Brutraum gesetzt und durch ein Absperrgitter getrennt. Dies soll das Eindringen von Drohnen oder auch der Königin in den Honigraum verhindern.

https://honigsorten.infoEine voll ausgebaute Wabe kann bis zu 3 kg Honig erfassen. Die Bienen sind bis zum Ende der Blüten- und Waldtracht mit dem Sammeln von Pollen, Nektar und Honigtau beschäftigt. Dabei können sie eine Strecke von 2 km bis 5 km zurücklegen.

Ist die Blüten – und Waldtracht beendet, kann der Imker den reifen Honig ernten. Reifen Honig erkennt man an seinem niedrigen Wassergehalt. Je trockener der Honig ist, umso besser ist seine Qualität.

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